Emslieb
Geschichte von Emslieb
Das kleine Schloss, auch als Villa Strongfort bezeichnet, wurde „auf italienische Arth“ 1618 von Jakob Hannibal von Hohenems, den Neffen des Erzbischofs und hochfürstlichen Obristhofmarschall Markus Sittikus als verkleinerte Form des Pallazio Gallio in Gravedona, Italien, erbaut. Die Kronengrotte der Hellbrunner Wasserspiele stellt ihrerseits ein stark verkleinertes Abbild des Schlössls Emslieb dar. Über dem Eingang findet sich der Wappenstein von Hohenems, über dem mittigen Balkon der Wappenstein von Markus Sittikus. Nachdem sein Gönner und Onkel Markus Sittikus 1619 starb, musste der wegen seiner Maßlosigkeit in Salzburg wenig beliebte Neffe Jakob Hannibal das Land Salzburg verlassen. 1620 übernahm Fürsterzbischof Paris Graf Lodron das Schloss und schenkte es großzügig dem erzbischöflichen Rat Thomas Perger, der sich fortan Perger von Emslieb nennen durfte. Die Familien Perger besaßen das Schloss bis 1710, von 1713 bis 1778 gehörte es den Freiherren von Grimming, dann dem Bischof von Chiemsee und von 1797 - 1811 Franz Graf Esterházy und seiner Frau Gräfin Ernestine welche das Schloß nach dem Tod ihres Mannes verkaufte. Nach 1811 folgte ein meist rascher Eigentümerwechsel. Durch verschiedene gravierende Umbauten hat das Schlösschen seinen ursprünglichen Charakter mit dem rechteckigen Zentralbau samt seinem Walmdach und den leicht vorstehenden dominanten Türmen mit ihren Pyramidendächern verloren. Heute ist es in Privatbesitz und dient häufig zu Festspielempfängen.
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Der Schlossgarten
Der Garten des Schlösschens war ursprünglich in Zierbeete unterteilt und von einem Kanal durchzogen, in dem - ähnlich wie in Hellbrunn - seltene Wasservögel gehalten wurden. Auch der zentrale ovale steinverkleideten Zierteich des Schlosses (einst mit Felchen und Saiblingen besetzt, heute als Amphibienlebensraum bedeutend) war von Anfang an Teil der alten Gartenanlage. Eine Schlossachse zieht sich parallel zum Fürstenweg in Richtung Salzachauwald. Die landschaftsprägende Schlossachse ist heute durch eine lückig gewordene Obstbaumallee sichtbar.