Vezekény Kasimir: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: Rede von Laszlo Berényi anlässlich des 350 jährigen Gedenkens der Schlacht von Vezekény. Als Historiker habe ich einige Jahre hindurch in den Archiven dreier Länd...)
 
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Rede von Laszlo Berényi anlässlich des 350 jährigen Gedenkens der Schlacht von Vezekény.
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== Schlacht bei Vezekény ==
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Während der anderthalb Jahrhunderte dauernden türkischen Besetzung litt besonders die grenznahe Bevölkerung unter den häufigen Raubzügen. Es gehörte sozusagen zur Tagesordnung, daß kleinere, bewegliche Reitertruppen der Türken immer wieder ungarisches Grenzgebiet überfielen und, nachdem sie einige Ortschaften ausgeraubt und angezündet hatten, wieder über die Grenze zurückkehrten. In der Regel war nur kurze Zeit vorhanden, bis die Soldaten in den nahegelegenen Burgen von einem Überfall erfuhren, um die Räuber zu verfolgen und sie zu zwingen, wenigstens einen Teil ihrer Beute und Ihrer Gefangenen zurückzulassen. Es hing aber auch viel von den grenznahen türkischen Befehlshabern ab. Unter ihnen gab es gemäßigtere, aber auch besonders habgierige. Die letzteren verursachten das meiste Elend.
  
Als Historiker habe ich einige Jahre hindurch in den Archiven dreier Länder Daten gesammelt, um endlich ein wahrheitsgetreues Bild über die Schlacht bei Vezekeny zu bekommen und über die Ereignisse jenes ominösen Tages vor 350 Jahren, an dem vier von den acht anwesenden Esterházy in der Gegend von Vezekény gefallen sind. Pflicht des Historikers ist es, sich an die Tatsachen zu halten. Man kann sich aber nicht jahrelang mit Leben und Tod vierer Männer beschäftigen, ohne sie als Menschen kennenzulernen, die trockenen Worte der Archivalien übergehend. Deshalb möchte ich heute nicht nur als Historiker, sondern sozusagen als Freund, oder guter Bekannter die Persönlichkeit der vier Esterházy teils intuitiv schildern.
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Auch die Schlacht bei Vezekény war die Folge eines ähnlichen, aber das übliche Ausmaß übersteigenden Überfalles Es ist zu vermuten, daß die bei der Expedition begangenen Fehler von einem, mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertrautem Leiter gemacht wurden. Einesteils, weil die Türken tiefer als sonst üblich, in feindliches Gebiet eingedrungen waren, in welchem sich bedeutendere Ortschaften im Schutz von Burgen befanden, die sie angriffen und dabei viele Christen gefangennahmen. Andernteils, weil sie sich zu nahe an Ujvár (Novi Zamky),an den Sitz des Grafen Adam Forgach, Oberkommandanten von Ujvár, herangewagt hatten. Trotz allem aber hätten die Türken, wenn der Zufall es nicht anders gewollt hätte, um den Preis kleinerer Scharmützel mit sie verfolgenden Husaren, mit ihrer Beute entkommen können.
  
Franz Graf Esterházy (1617 - 1652)
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Als jedoch Forgach gemeldet wurde, daß die Türken Ortschaften in der nächsten Umgebung plünderten und besonders viele christliche Gefangenen machten, entschloß sich der Befehlshaber, den Plünderern den Rückweg abzuschneiden. Er ritt sofort mit einem Reiterregiment aus Ujvár aus und ließ durch Kuriere den seinem Kommando unterstellten Burgwachen den Befehl erteilen, sein Lager aufzusuchen. Er wollte die Türken nicht verfolgen, sondern ihnen weiter südlich den Weg abschneiden, bevor sie die Grenze erreichten, 
Linie Altsohl
 
  
Der älteste, der 37-jährige Baron Franz, Haupt der Altsohler Linie, war der erfahrenste Soldat unter ihnen. Von Jugend auf stand er, erst neben seinem Vater, dann selbstständig, beinahe jeden Tag, den Türken gegenüber. Wie einst sein Vater, kümmerte er sich wenig um den Verbot des Hofkriegsrates und rächte gnadenlos alle Raubzüge der Türken. Deswegen mieden die Türken besonders die Umgebung der Burg Gyarmat, wo Franz den Oberbefehl inne hatte.
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Mit Forgach ritten 2 Esterhazy aus Ujvár aus: Baron Zsigmond, der Kommandant der Reiterei und dessen Neffe Sandor, der als junger Reiteroffizier am gleichem Ort diente. Baron Ferenc Esterhazy, der Kommandant der Burg Buják und dessen jüngerer Bruder Miklos, sowie deren Vetter Gábor trafen am nächstem Tag im Lager des Generals Forgach ein. Das Schicksal wollte es jedoch, daß Zsigmonds und Gáspárs Brüder, Janos, Kommandant von Csepreg ,sowie Tamás, Vizekommandant von Léva, gerade ihren Vater in Galánta besuchten. Sobald sie erfuhren, daß Forgach dabei sei, die Türken anzugreifen, benachrichtigten sie ihren Vetter László, den Oberkommandanten von Pápa, der sich in der Nähe, auf der Burg Sempte (heute Sintan) aufhielt und so trafen dann alle miteinander im Lager Forgach ein. So kam es, daß abgesehen von den Greisen und Kindern der Familie beinahe sämtliche Mitglieder der Familie, die das Mannesalter erreicht hatten, am 26. August 1652 auf den Wiesen von Zebegény anwesend waren.
Ein sorgenschweres Schicksal war Franz Esterhazy, Herr auf den Burgen Altsohl und Dobronya, zuteil. Der Löwenanteil der Besitzungen seines Zweiges, das linke Donauufer beinahe von Gran bis Buda, war unter türkischer Herrschaft; er hatte auch für die Erziehung seiner verwaisten jüngeren Halbbrüder zu sorgen. Die übriggebliebenen Familiengüter sollten auch eines Tages irgendwie dreigeteilt werden. Seit drei Jahren verheiratet, aber, abgesehen von einem im frühen Kindesalter verstorbenem Mädchen, kein weiterer Kindersegen!
 
  
Als einer der ersten im christlichen Lager eingetroffen, beriet er sich lange mit dem den Oberbefehl habenden Grafen Forgach über das Schicksal der einigen hundert christlichen Gefangenen im türkischen Lager bei Taszár. Es war sein Vetter Ladislaus der die Idee vorbrachte, dass - in einem Art "Familienunternehmen" - die Esterházy die christlichen Gefangenen befreien könnten. Franz überlegte gründlich die Chancen eines solchen Unternehmens, bevor er zugesagt hätte. Bevor er sich zur Ruhe legte, schrieb er an seine Frau, Ilona Arnade. Es war kein Liebes- oder Abschiedsbrief, sondern er schrieb was in der Wirtschaft getan werden sollte und bestellte Steinmetze nach Burg Gyarmat, um die Nordbastei zu richten.
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Was dann geschah, ist am ausführlichsten einem Brief von Simon Reninger, dem späteren kaiserlichem Gesandten in Istanbul, zu entnehmen.   
 
Ladislaus Graf Esterházy (1626-1652)  
 
  
Sein Vetter, der 26 jährige Ladislaus, - in Wien der schöne Graf genannt, - war aus anderem Holz geschnitzt. Als er sein väterliches Erbe antrat war ihm eine große Zukunft vorausgesagt. Schnell nacheinander wurde er Obergespan vom Komitat Sopron, Ritter des Goldenen Sporn, kaiser-königlicher Kämmerer, Oberbefehlshaber der Familienburg Papa, und königl. Rat.
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"Der Bej, (Beg) Mustafa von Gran (Esztergom) überfiel mit 3000 Mann das Komitat Nyitra. 11 Dörfer wurden angezündet und noch mehr zerstört. Die Türken nahmen mehrere hundert Männer gefangen und trieben 1000 Stück Rindvieh vor, stich her. Es traten ihnen, wie es die Pflicht verlangte, General Adam Forgach mit 600 ungarischen,150 deutschen Reitern, ebensoviel Infanteristen und nochmals so viel Hajduken entgegen,
Schon in jüngsten Jahren galt er als tapferer und gescheiter Heerführer. Er unterhielt sich gerne, genoss die Gesellschaft schöner Damen und schätzte gute Pferde. Dies heißt aber noch lange nicht, er sei ohne Sorgen gewesen: mit dem Tod seines Vaters wurde er u. a. auch für die Erziehung seiner minderjährigen Geschwister und seiner verwaisten Nichte verantwortlich. Ladislaus aber glaubte an vernünftige Arbeitsteilung, so war ihm die Hilfe des Familienrates, so wie der erprobten Vertrauensmänner seines seligen Vaters willkommen. Oft beriet er sich nächtelang mit seinem Onkel Wolfgang über die wirtschaftlichen und rechtlichen Angelegenheiten der Familie. Doch am nächsten Morgen jagte er schon in froher Gesellschaft in den Wäldern von Kismarton auf seinem geliebten Hengst Zülfikar. Das hat ihm aber nie gehindert sich um seine minderjährigen Geschwister liebevoll zu kümmern. Gewissenhaft befolgte er das Testament des Palatins die Erbschaft betreffend, und bei jeder Schlacht war er an der Spitze seiner Papaer Husaren. Schon in jüngsten Jahren verdiente er die ungeteilte Anerkennung seines Monarchen und die der führenden Herren des Landes. Eine der angesehensten Herren im Lande, Adam Graf Batthyány Gouverneur von Kroatien gab ihm mit Freude seine Tochter Maria Eleonora zur Frau.
 
  
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Der oben erwähnte Mustafa - aus Buda (Ofen) Hilfe erhaltend - griff mit 1000 Reitern unsere Leute an. Der Kampf dauerte bis 6 Uhr Abends und Mustafa verlor viele Leute. Bei Einbruch der Dunkelheit verließ Mustafa mit ihnen (cum suis) das Schlachtfeld. Gefallen waren der Bey (Beg) von Hatvan, später Esztergom, der greise Bej Omar und sein Sohn Aga Mustafa, ebenso Bej Alt von Esztergom und die alten Aga's Osman und Hussein. Nach Aussage der Gefangenen verloren die aus Buda eingetroffenen Hilfstruppen 12 Mann, während unsere Leute 60 von ihnen gefangennahmen. 
  
Es ist irgendwie als natürlich zu betrachten, dass es gerade Ladislaus gewesen ist dem der Gedanke der Befreiung der Gefangenen eingefallen war. Sein Vater erinnerte ihn oft daran, dass Besitz verpflichtet: "uns wurde mehr zuteil damit wir mehr geben können." Zweifelsohne spielte auch in seiner Entscheidung das damals noch stark motivierende Prinzip des noblesse oblige eine Rolle. Auch er überlegte die Aussichten des bedachten Husarenstreich. Er fand, dass seine Vettern mit ihrer Begleitung von ungefähr hundert und einige Husaren würden genügen um die Gefangenen zu befreien. Es dürfte auch durch seinen Kopf gegangen sein, dass ein solches Unternehmen nur den Ruhm des Esterházyschen Namen vermehren kann. Auch Ladislaus schrieb einen Brief vor der Schlacht. Fröhlich schrieb er an Maria Eleonora, dass sie morgen mit den Türken schnell fertig werden und nachher wird er ihr die versprochene Seidenschuhe aus Wien mitbringen.
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Am nächstem Tag haben die Ungarn bei der Verfolgung noch 20 Türken in der Nähe des Dorfes Szentmárton erschlagen, 30 fielen bei Lóné, und 10 in der Nähe des Dorfes Zégen. Zusammen mit denen, die ertranken, an den Wegerändern liegenblieben, verwundet wurden oder anderswie umkamen und mit denen, die in Gefangenschaft gerieten, verloren die Türken etwa 800 Mann, die Ungarn 61, unter ihnen leider 4 Junge Esterhazy, die sich mit ihren Reitern vom Hauptheer abgesondert hatten, um 150 geraubte Christen zu befreien, die von den Türken in der Nähe des Dorfes Taszár bewacht wurden. Alle 4 in dem 6 Stunden dauerndem verzweifeltem Kampf. László Esterhazy, der Erbe des Palatins, war vom Pferd gefallen und starb, aus 24 Stichwunden blutend, infolge seiner Kopfverletzung. Seinem Vetter Ferenc schlug ein Türke den Kopf ab und Gáspár sowie Tamás wurden ebenfalls erschlagen.
  
Kaspar Baron Esterházy (1628-1652)
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Am 30.November schrieb Daniel Esterhazy in seinem Schloß in Galanta, Folgendes in sein Tagebuch: 
Linie Csesznek
 
  
Die beiden anderen Vettern, die Ladislaus zum Familienunternehmen eingeladen hatte, die Barone Thomas und Caspar, als junge unverheiratete Kavaliere schätzten eher die Gelegenheit für ein Unterfangen, um dem diebischen Beg von Gran eine gebührende Vergeltung liefern zu können. Thomas wurde unlängst zum Vize-Hauptmann der wichtigen Burg Levenz ernannt und fing gerade an, sich um eine Ehefrau umzuschauen. Der 24-jährige Caspar der als Leutnant unter seinem unlängst verstorbenen Verwandten, Johann Baron Amadé, Kapitän von den Großen Schüttinseln diente, sehnte sich heiß beweisen zu können, dass er ein würdiger Nachfolger seines Verwandten wäre. Thomas schrieb an seinen Vater nach Galánta. Caspar zwar dachte kurz an die schöne kleine Serényi, hatte aber keine Lust zur Feder zu greifen.
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"Als beinahe 4000 Türken das Tal der Nyitra räuberisch überfielen und in der Gegend von Pereszlén plündernd Dörfer anzündeten und viele Menschen raubten, zog Adám Forgách, der General von Ujvár mit seinen 1000 Mann bei Nagy-Vezekény in der Nähe des Dorfes Verebély gegen sie ins Feld. Hier fielen innerhalb von 1-2 Stunden tapfer unsere Verwandten László und Ferenc, sowie unsere Söhne Tamás und Gáspár - Gott möge sich ihrer Seelen erbarmen! Ihre irdischen Überreste wurden in frommer Liturgie in Anwesenheit der Größten unseres Landes am 26.November in Nagyszombat in der Kirche der Jesuitenpatres beigesetzt.
  
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Nach den uns erhaltenen Beschreibungen der Schlacht- die nur in einzelnen Details von einander abweichen - wurde nach dem erstem Zusammenprall Forgach gemeldet, daß ein Trupp der Türken etwa 150 christliche Gefangene, darunter Frauen und Kinder in der Nähe von Taszár bewache und den Ausgang des Kampfes abwarte. Der um das Schicksal der Gefangenen besorgte Forgach entschloß sich, rasch eine Reitertruppe unter dem Kommando eines seiner erfahrensten höheren Offiziere, László Esterházy nach Taszár zu schicken, um die Gefangenen zu befreien. 
  
Am 26. in der früh, in der August-Hitze Richtung Taszár reitend stellten sich die Esterházy's lachend vor wie die Türken überrascht das geplünderte Lager erblicken und ihre Gefangenen umsonst suchen würden.
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Graf László Esterházy, der Erbe des Palatins, ein außergewöhnlich talentierter junger Mann, war nicht nur Kämmerer und Geheimer Rat Seiner Majestät, Ritter des Goldenen Sporns und [[:Kategorie:Obergespan|Obergespan]] des Komitates Sopron, sondern auch der tapfere Oberkommandant der Familienburg Pápa. Der junge Mann besaß bereits einen guten Ruf nicht nur als viel versprechender Staatsmann, sondern auch als geschickter und tapferer Soldat. Es ist daher nicht verwunderlich, weshalb ihm Forgach die heikle Aufgabe der Befreiung der Gefangenen anvertraute, denn ein unüberlegter Schritt hätte leicht zum Niedermetzeln der Gefangenen führen können.
Die kleine Schar der Ungarn stürzte sich wie ein Wirbelwind auf das türkische Lager und das überraschte Wachpersonal suchte kopflos herum nach ihren Waffen. Die Husaren spannten rasch Pferde vor die türkischen Wägen, setzten die Gefangenen drauf und ließen sie schnellstens weggaloppierten Richtung Gimes. Inzwischen hatten die Soldaten bereits angefangen Kriegsbeute zu sammeln. Ladislaus Leibdiener Marci, zeigte stolz das Schwert mit schön bearbeiteter Damaskus-Klinge den er gerade einem Türken aus der Hand geschlagen hatte: "Schauen Sie Euer Gnaden!" - rief er Ladislaus zu - "Mit dem werde ich von nun an die heidnischen Bestien schlagen."
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Die Quellen enthalten verschiedene Ansichten über die Stärke der ungarischen und türkischen Truppen, Sie sind sich nur darin einig, daß Graf László auf eine doppelte Übermacht stieß. Er entschied sich daher bei Taszar für einen raschen Angriff, der erfolgreich war. Es gelang ihm, die Türken von ihren Gefangenen zu trennen, die er, seinem Vetter Zsigmond und dessen paar Reitern anvertrauend, möglichst bald in Sicherheit zu bringen versuchte. Auf diese Weise entging Baron Zsigmond dem sicherem Tod. Nun mußte sich aber László mit einer noch kleineren Truppe dem Feind entgegenstellen. Die Türken nahmen zunächst an, es handle sich um eine Vorhut des ungarischen Heeres. Als sie merkten, daß sie von einer viel kleineren Truppe von ihren Gefangenen abgeschnitten worden waren, griffen sie mit noch größerer Wut diese Handvoll Leute an. Diese konnten nicht die Flucht ergreifen, denn sonst hätten die Türken bald wieder die nur langsam vorankommende Schar der Gefangenen erreicht.
  
Thomas Baron Esterházy (1625-1652)
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Wenn wir nun daran denken, was nun die 4 jungen Leute dazu veranlaßt haben könnte, angesichts eines geradezu sicheren Todes durchzuhalten, so glaube ich nicht, daß wir es mit einer den Heldentod idealisierenden Pseudo-Romantik zu tun haben, denn schließlich hatte ja jeder von ihnen sehr viel zu verlieren. Ich wurde ihre Haltung eher mit Pflichtbewußtsein erklären, mit der zu jener Zeit noch sehr stark motivierenden Kraft des "noblesse oblige", 
Linie Csesznek
 
  
Baron Franz merkte als erster, dass etwas nicht ganz in Ordnung zu sein scheint. Am Horizont tauchte eine einige Hundert Mann zählende türkische Reiterschar in Schlachtordnung auf. Bis sie sich entsinnt hatten waren sie schon von der aus Buda gesandten sich nach Taszár verirrten türkischen Hilfstruppe umzingelt. Schritt für Schritt drängten sie die Ungarn gegen das sumpfige Überschwemmungsgebiet des Flusses Zsitva. Die scheuenden Pferde wichen schnaubend zurück als sie den morastigen Boden unter den Hufen spürten. Vom Pferd gestiegen, hatte Ladislaus schon zwei Türken niedergeschlagen als ein Streithackenhieb ihn auf den Kopf von hinten traf. Aus dem Augenwinkel sah er noch wie ein Türke dem am Boden liegenden Franz den Kopf abnahm. Da traf ihn eine Kugel im Unterleib. Der schöne Graf blickte herum, wo könnte Thomas und Caspar sein? Seltsamerweise dachte er an die Wälder von Kismarton und es kreuzte auch durch seinen Sinn, wer wird jetzt die Seidenschuhe Maria Eleonora bringen. Dann wurde es still, eine große, große Stille ... und Dunkelheit. Ein Janitschare riss ihm den väterlichen Säbel mit dem Türkisbeschlagene Griff, aus der erstarrte Hand.
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Scheinbar war Graf László als erster gefallen. Sein Pferd versank in sumpfigem Gelände und so kämpfte er zu Fuß weiter. Wie wir dies an seinem im Wiener Heeresmus geschichtlichem Museum aufbewahrtem Helm und Brustpanzer beobachten können, traf ihn ein Säbelhieb am Kopf, während eine Kugel ein Saumstück seines Panzers aufgerissen und in seinen Unterkörper eingedrungen war. Wahrscheinlich hat Letzteres zum Erlöschen seines Lebens geführt. Dann fiel Baron Ferenc und ein Türke hat ihm den Kopf abgeschlagen, Tamás wurde von mehreren Kugeln getroffen und Gáspárs Körper bedeckten Wunden von Dutzenden von Säbelhieben,
  
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Zwar war zu jener Zeit der Tod am Schlachtfeld weder ein seltenes Ereignis, noch etwas Außergewöhnliches. Dennoch wühlte das Schicksal, das einer einzigen Familie, an einem einzigen Tag, innerhalb einer Stunde einen solchen Blutzoll abverlangte, nicht nur das Gewissen des Landes, sondern des ganzen christlichen Europas auf. In Wien berichtete dem Kriegsrat Graf Mansfeld über das tragische Ereignis. Der Kaiser, die Geheimen Räte und die Grafen Mansfeld und Puchheim sprachen der Familie ihre Anteilnahme aus. 
  
Ungefähr zu dieser Zeit zog sich zum zweiten mal die Ungarische Reiterei zurück hinter die Wagenburg am Feld von Vezekeny. Die Kanonen von Oberst Walther schnitten wieder breite Reihen unter den verfolgenden türkischen Spahis. Schließlich brach der dritte Ansturm die Reihen der Türken, während die aus Buda gesandte türkische Hilfstruppe die Leichen der Gefallenen am Feld von Taszár plünderte.
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Die Särge der 4 Esterhazy wurden bis zum feierlichem Begräbnis in der Kapelle der Burg Sempte (Sintava) aufbewahrt. An einem regnerischem Novembertag setzte sich der Leichenzug in Bewegung. Die 4 Särge wurden von der Familie, den Wachsoldaten der Burgen von Sempte, Buják und Léva, sowie von den Pápaer Husaren László Esterhazy's begleitet. Man verbrachte die Nacht in Farkashida, um am nächstem Morgen in Nagyszombat (heute Trnava) eintreffen zu können, 
  
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Am Morgen des 20.Novembers erwarteten die Leidtragenden die Senatoren von Nagyszombat am Osttor der Stadt. Hier hielt der Trauerzug. Oberstkämmerer Graf Erdödy in Vertretung des Kaisers-Königs, die Familie: 19-und 20-jährige Witwen, alle Männer, Frauen und Kinder angeführt vom alten Baron Daniel, der selbst 2 Söhne beerdigte. Die Bannerträger der Bathyány, Nádasdy, Forgách, sowie die Abgesandten der Wachregimenter der Familienburgen: Fraknó, Sempte, Papá, Lánzsér, Zólyom und Csesznek. Die Delegaten der Städte und Komitate, eigens die von Sopron, die gekommen waren, um ihren jungen Vizegespan zu beerdigen. 
  
Der von Taszar entkommene Diener Marci erzählte stotternd das Geschehene den anderen Esterházys. Als er zu Ende gesprochen hatte, wischte Baron Sigismund Schmutz und Blut von seinen Gesicht, kreuzigte sich fromm, und der in ihm aufgestauten Verzweiflung nachgebend, brach aus ihm ein fürchterliche Fluch.
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4 Streitrösser, an der Kantare geführt, rot verhüllt bis zum Boden. Dann die Waffen der Gefallenen, ihre Rangzeichen, Fahnen, der Klang tuchverhüllter Trommeln. Die Reihe der höchsten Würdenträger, die Kardinäle in Purpur, die Bischöfe in Lila, die Jesuiten in Schwarz,
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die Franziskaner in ihren braunen Kutten begleiteten die mit rotem Tuch bedeckten Särge. Es trauerten die Esterhazy. Kaum ein paar erwachsene Männer, alle anderen, Greise, Frauen und Kinder.
  
 
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In der Kirche hielten Tamás Pálffy, Bischof von Nyitra und Paul Hoffman, Bischof von Pécs (Fünfkirchen) schöne Trauerreden. Es erklangen die düsteren Töne des "de profundis", der Weihrauch verflüchtigte sich und es schloß sich die Gruft der Kirche Szent János über den 4 Söhnen ihres Landes und ihrer Familie, die ein besseres Los verdient hätten.
Dies geschah bei Vezekeny und Taszar Anno Domini 1652 am 26-sten August.
 

Aktuelle Version vom 16. April 2016, 14:26 Uhr

Schlacht bei Vezekény[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der anderthalb Jahrhunderte dauernden türkischen Besetzung litt besonders die grenznahe Bevölkerung unter den häufigen Raubzügen. Es gehörte sozusagen zur Tagesordnung, daß kleinere, bewegliche Reitertruppen der Türken immer wieder ungarisches Grenzgebiet überfielen und, nachdem sie einige Ortschaften ausgeraubt und angezündet hatten, wieder über die Grenze zurückkehrten. In der Regel war nur kurze Zeit vorhanden, bis die Soldaten in den nahegelegenen Burgen von einem Überfall erfuhren, um die Räuber zu verfolgen und sie zu zwingen, wenigstens einen Teil ihrer Beute und Ihrer Gefangenen zurückzulassen. Es hing aber auch viel von den grenznahen türkischen Befehlshabern ab. Unter ihnen gab es gemäßigtere, aber auch besonders habgierige. Die letzteren verursachten das meiste Elend.

Auch die Schlacht bei Vezekény war die Folge eines ähnlichen, aber das übliche Ausmaß übersteigenden Überfalles Es ist zu vermuten, daß die bei der Expedition begangenen Fehler von einem, mit den örtlichen Verhältnissen nicht vertrautem Leiter gemacht wurden. Einesteils, weil die Türken tiefer als sonst üblich, in feindliches Gebiet eingedrungen waren, in welchem sich bedeutendere Ortschaften im Schutz von Burgen befanden, die sie angriffen und dabei viele Christen gefangennahmen. Andernteils, weil sie sich zu nahe an Ujvár (Novi Zamky),an den Sitz des Grafen Adam Forgach, Oberkommandanten von Ujvár, herangewagt hatten. Trotz allem aber hätten die Türken, wenn der Zufall es nicht anders gewollt hätte, um den Preis kleinerer Scharmützel mit sie verfolgenden Husaren, mit ihrer Beute entkommen können.

Als jedoch Forgach gemeldet wurde, daß die Türken Ortschaften in der nächsten Umgebung plünderten und besonders viele christliche Gefangenen machten, entschloß sich der Befehlshaber, den Plünderern den Rückweg abzuschneiden. Er ritt sofort mit einem Reiterregiment aus Ujvár aus und ließ durch Kuriere den seinem Kommando unterstellten Burgwachen den Befehl erteilen, sein Lager aufzusuchen. Er wollte die Türken nicht verfolgen, sondern ihnen weiter südlich den Weg abschneiden, bevor sie die Grenze erreichten,

Mit Forgach ritten 2 Esterhazy aus Ujvár aus: Baron Zsigmond, der Kommandant der Reiterei und dessen Neffe Sandor, der als junger Reiteroffizier am gleichem Ort diente. Baron Ferenc Esterhazy, der Kommandant der Burg Buják und dessen jüngerer Bruder Miklos, sowie deren Vetter Gábor trafen am nächstem Tag im Lager des Generals Forgach ein. Das Schicksal wollte es jedoch, daß Zsigmonds und Gáspárs Brüder, Janos, Kommandant von Csepreg ,sowie Tamás, Vizekommandant von Léva, gerade ihren Vater in Galánta besuchten. Sobald sie erfuhren, daß Forgach dabei sei, die Türken anzugreifen, benachrichtigten sie ihren Vetter László, den Oberkommandanten von Pápa, der sich in der Nähe, auf der Burg Sempte (heute Sintan) aufhielt und so trafen dann alle miteinander im Lager Forgach ein. So kam es, daß abgesehen von den Greisen und Kindern der Familie beinahe sämtliche Mitglieder der Familie, die das Mannesalter erreicht hatten, am 26. August 1652 auf den Wiesen von Zebegény anwesend waren.

Was dann geschah, ist am ausführlichsten einem Brief von Simon Reninger, dem späteren kaiserlichem Gesandten in Istanbul, zu entnehmen.

"Der Bej, (Beg) Mustafa von Gran (Esztergom) überfiel mit 3000 Mann das Komitat Nyitra. 11 Dörfer wurden angezündet und noch mehr zerstört. Die Türken nahmen mehrere hundert Männer gefangen und trieben 1000 Stück Rindvieh vor, stich her. Es traten ihnen, wie es die Pflicht verlangte, General Adam Forgach mit 600 ungarischen,150 deutschen Reitern, ebensoviel Infanteristen und nochmals so viel Hajduken entgegen,

Der oben erwähnte Mustafa - aus Buda (Ofen) Hilfe erhaltend - griff mit 1000 Reitern unsere Leute an. Der Kampf dauerte bis 6 Uhr Abends und Mustafa verlor viele Leute. Bei Einbruch der Dunkelheit verließ Mustafa mit ihnen (cum suis) das Schlachtfeld. Gefallen waren der Bey (Beg) von Hatvan, später Esztergom, der greise Bej Omar und sein Sohn Aga Mustafa, ebenso Bej Alt von Esztergom und die alten Aga's Osman und Hussein. Nach Aussage der Gefangenen verloren die aus Buda eingetroffenen Hilfstruppen 12 Mann, während unsere Leute 60 von ihnen gefangennahmen.

Am nächstem Tag haben die Ungarn bei der Verfolgung noch 20 Türken in der Nähe des Dorfes Szentmárton erschlagen, 30 fielen bei Lóné, und 10 in der Nähe des Dorfes Zégen. Zusammen mit denen, die ertranken, an den Wegerändern liegenblieben, verwundet wurden oder anderswie umkamen und mit denen, die in Gefangenschaft gerieten, verloren die Türken etwa 800 Mann, die Ungarn 61, unter ihnen leider 4 Junge Esterhazy, die sich mit ihren Reitern vom Hauptheer abgesondert hatten, um 150 geraubte Christen zu befreien, die von den Türken in der Nähe des Dorfes Taszár bewacht wurden. Alle 4 in dem 6 Stunden dauerndem verzweifeltem Kampf. László Esterhazy, der Erbe des Palatins, war vom Pferd gefallen und starb, aus 24 Stichwunden blutend, infolge seiner Kopfverletzung. Seinem Vetter Ferenc schlug ein Türke den Kopf ab und Gáspár sowie Tamás wurden ebenfalls erschlagen."

Am 30.November schrieb Daniel Esterhazy in seinem Schloß in Galanta, Folgendes in sein Tagebuch:

"Als beinahe 4000 Türken das Tal der Nyitra räuberisch überfielen und in der Gegend von Pereszlén plündernd Dörfer anzündeten und viele Menschen raubten, zog Adám Forgách, der General von Ujvár mit seinen 1000 Mann bei Nagy-Vezekény in der Nähe des Dorfes Verebély gegen sie ins Feld. Hier fielen innerhalb von 1-2 Stunden tapfer unsere Verwandten László und Ferenc, sowie unsere Söhne Tamás und Gáspár - Gott möge sich ihrer Seelen erbarmen! Ihre irdischen Überreste wurden in frommer Liturgie in Anwesenheit der Größten unseres Landes am 26.November in Nagyszombat in der Kirche der Jesuitenpatres beigesetzt."

Nach den uns erhaltenen Beschreibungen der Schlacht- die nur in einzelnen Details von einander abweichen - wurde nach dem erstem Zusammenprall Forgach gemeldet, daß ein Trupp der Türken etwa 150 christliche Gefangene, darunter Frauen und Kinder in der Nähe von Taszár bewache und den Ausgang des Kampfes abwarte. Der um das Schicksal der Gefangenen besorgte Forgach entschloß sich, rasch eine Reitertruppe unter dem Kommando eines seiner erfahrensten höheren Offiziere, László Esterházy nach Taszár zu schicken, um die Gefangenen zu befreien.

Graf László Esterházy, der Erbe des Palatins, ein außergewöhnlich talentierter junger Mann, war nicht nur Kämmerer und Geheimer Rat Seiner Majestät, Ritter des Goldenen Sporns und Obergespan des Komitates Sopron, sondern auch der tapfere Oberkommandant der Familienburg Pápa. Der junge Mann besaß bereits einen guten Ruf nicht nur als viel versprechender Staatsmann, sondern auch als geschickter und tapferer Soldat. Es ist daher nicht verwunderlich, weshalb ihm Forgach die heikle Aufgabe der Befreiung der Gefangenen anvertraute, denn ein unüberlegter Schritt hätte leicht zum Niedermetzeln der Gefangenen führen können. Die Quellen enthalten verschiedene Ansichten über die Stärke der ungarischen und türkischen Truppen, Sie sind sich nur darin einig, daß Graf László auf eine doppelte Übermacht stieß. Er entschied sich daher bei Taszar für einen raschen Angriff, der erfolgreich war. Es gelang ihm, die Türken von ihren Gefangenen zu trennen, die er, seinem Vetter Zsigmond und dessen paar Reitern anvertrauend, möglichst bald in Sicherheit zu bringen versuchte. Auf diese Weise entging Baron Zsigmond dem sicherem Tod. Nun mußte sich aber László mit einer noch kleineren Truppe dem Feind entgegenstellen. Die Türken nahmen zunächst an, es handle sich um eine Vorhut des ungarischen Heeres. Als sie merkten, daß sie von einer viel kleineren Truppe von ihren Gefangenen abgeschnitten worden waren, griffen sie mit noch größerer Wut diese Handvoll Leute an. Diese konnten nicht die Flucht ergreifen, denn sonst hätten die Türken bald wieder die nur langsam vorankommende Schar der Gefangenen erreicht.

Wenn wir nun daran denken, was nun die 4 jungen Leute dazu veranlaßt haben könnte, angesichts eines geradezu sicheren Todes durchzuhalten, so glaube ich nicht, daß wir es mit einer den Heldentod idealisierenden Pseudo-Romantik zu tun haben, denn schließlich hatte ja jeder von ihnen sehr viel zu verlieren. Ich wurde ihre Haltung eher mit Pflichtbewußtsein erklären, mit der zu jener Zeit noch sehr stark motivierenden Kraft des "noblesse oblige",

Scheinbar war Graf László als erster gefallen. Sein Pferd versank in sumpfigem Gelände und so kämpfte er zu Fuß weiter. Wie wir dies an seinem im Wiener Heeresmus geschichtlichem Museum aufbewahrtem Helm und Brustpanzer beobachten können, traf ihn ein Säbelhieb am Kopf, während eine Kugel ein Saumstück seines Panzers aufgerissen und in seinen Unterkörper eingedrungen war. Wahrscheinlich hat Letzteres zum Erlöschen seines Lebens geführt. Dann fiel Baron Ferenc und ein Türke hat ihm den Kopf abgeschlagen, Tamás wurde von mehreren Kugeln getroffen und Gáspárs Körper bedeckten Wunden von Dutzenden von Säbelhieben,

Zwar war zu jener Zeit der Tod am Schlachtfeld weder ein seltenes Ereignis, noch etwas Außergewöhnliches. Dennoch wühlte das Schicksal, das einer einzigen Familie, an einem einzigen Tag, innerhalb einer Stunde einen solchen Blutzoll abverlangte, nicht nur das Gewissen des Landes, sondern des ganzen christlichen Europas auf. In Wien berichtete dem Kriegsrat Graf Mansfeld über das tragische Ereignis. Der Kaiser, die Geheimen Räte und die Grafen Mansfeld und Puchheim sprachen der Familie ihre Anteilnahme aus.

Die Särge der 4 Esterhazy wurden bis zum feierlichem Begräbnis in der Kapelle der Burg Sempte (Sintava) aufbewahrt. An einem regnerischem Novembertag setzte sich der Leichenzug in Bewegung. Die 4 Särge wurden von der Familie, den Wachsoldaten der Burgen von Sempte, Buják und Léva, sowie von den Pápaer Husaren László Esterhazy's begleitet. Man verbrachte die Nacht in Farkashida, um am nächstem Morgen in Nagyszombat (heute Trnava) eintreffen zu können,

Am Morgen des 20.Novembers erwarteten die Leidtragenden die Senatoren von Nagyszombat am Osttor der Stadt. Hier hielt der Trauerzug. Oberstkämmerer Graf Erdödy in Vertretung des Kaisers-Königs, die Familie: 19-und 20-jährige Witwen, alle Männer, Frauen und Kinder angeführt vom alten Baron Daniel, der selbst 2 Söhne beerdigte. Die Bannerträger der Bathyány, Nádasdy, Forgách, sowie die Abgesandten der Wachregimenter der Familienburgen: Fraknó, Sempte, Papá, Lánzsér, Zólyom und Csesznek. Die Delegaten der Städte und Komitate, eigens die von Sopron, die gekommen waren, um ihren jungen Vizegespan zu beerdigen.

4 Streitrösser, an der Kantare geführt, rot verhüllt bis zum Boden. Dann die Waffen der Gefallenen, ihre Rangzeichen, Fahnen, der Klang tuchverhüllter Trommeln. Die Reihe der höchsten Würdenträger, die Kardinäle in Purpur, die Bischöfe in Lila, die Jesuiten in Schwarz, die Franziskaner in ihren braunen Kutten begleiteten die mit rotem Tuch bedeckten Särge. Es trauerten die Esterhazy. Kaum ein paar erwachsene Männer, alle anderen, Greise, Frauen und Kinder.

In der Kirche hielten Tamás Pálffy, Bischof von Nyitra und Paul Hoffman, Bischof von Pécs (Fünfkirchen) schöne Trauerreden. Es erklangen die düsteren Töne des "de profundis", der Weihrauch verflüchtigte sich und es schloß sich die Gruft der Kirche Szent János über den 4 Söhnen ihres Landes und ihrer Familie, die ein besseres Los verdient hätten.