Graf Miklós Esterházy de Galántha (1583 - 1645): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Graf Miklós Esterházy de Galántha''' ist Gründer der [[Forchtenstein|Forchtensteiner]] Linie und wurde am 8. April 1583 in [[Galantha]] geboren. Obwohl von evangelischen Eltern stammend, wurde er zunächst in [[Trnava|Nagyszombat (Thyrnau)]], dann in [[Wien]], von Jesuiten erzogen. Dort konvertierte er noch vor seinem 18. Lebensjahr. Als er obendrein noch selbst Jesuit werden wollte, ließ ihn sein erboster Vater sofort nach [[Galantha]] kommen.  
 
'''Graf Miklós Esterházy de Galántha''' ist Gründer der [[Forchtenstein|Forchtensteiner]] Linie und wurde am 8. April 1583 in [[Galantha]] geboren. Obwohl von evangelischen Eltern stammend, wurde er zunächst in [[Trnava|Nagyszombat (Thyrnau)]], dann in [[Wien]], von Jesuiten erzogen. Dort konvertierte er noch vor seinem 18. Lebensjahr. Als er obendrein noch selbst Jesuit werden wollte, ließ ihn sein erboster Vater sofort nach [[Galantha]] kommen.  
  
Entschlossen, katholisch zu bleiben, wurde er vom Elternhaus verjagt. Er schloß sich Stefan Illiésházy, dem späteren Palatin an und emigrierte mit diesem 1603 nach Polen. An diese Zeit der Emigration soll er sich zeitlebens gerne erinnert haben und sie trug dazu bei, dass er ein gläubiger Katholik blieb aus tiefster Überzeugung, nicht aus Opportunismus.  
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Entschlossen, katholisch zu bleiben, wurde er vom Elternhaus verjagt. Er schloß sich Stefan Illiésházy, dem späteren [[:Kategorie:Palatin|Palatin]] an und emigrierte mit diesem 1603 nach Polen. An diese Zeit der Emigration soll er sich zeitlebens gerne erinnert haben und sie trug dazu bei, dass er ein gläubiger Katholik blieb aus tiefster Überzeugung, nicht aus Opportunismus.  
  
 
Am 22. November 1612 heiratete er [[I23|Ursula (Orsolya) Dersfy de Szerdahely]], verwitwete Mágóczy, von der er verlangte, dass sie vor der Eheschließung konvertierte. Da sie ihm ein großes Vermögen - das ihres ersten Mannes - mit in die Ehe brachte, versuchte man von protestantischer Seite alles, um Miklós ins schlechte Licht zu stellen.  
 
Am 22. November 1612 heiratete er [[I23|Ursula (Orsolya) Dersfy de Szerdahely]], verwitwete Mágóczy, von der er verlangte, dass sie vor der Eheschließung konvertierte. Da sie ihm ein großes Vermögen - das ihres ersten Mannes - mit in die Ehe brachte, versuchte man von protestantischer Seite alles, um Miklós ins schlechte Licht zu stellen.  
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Am 21. Juli 1624 heiratete er in zweiter Ehe [[I26|Krisztina (Christine) Nyáry de Bedegh]]. Der Priester war dabei Kardinal Pázmány. Sie war die Witwe des Imre Thurzó, eines konfessionellen und politischen Gegners von Miklós.
 
Am 21. Juli 1624 heiratete er in zweiter Ehe [[I26|Krisztina (Christine) Nyáry de Bedegh]]. Der Priester war dabei Kardinal Pázmány. Sie war die Witwe des Imre Thurzó, eines konfessionellen und politischen Gegners von Miklós.
  
Am 6. Oktober wurde er Obergespan des Komitats Bereg, dann Königlicher Rat. Bei der Krönung Ferdinands trug er Ungarns Reichsbanner (mit Patrona Hungariae). Er wird zum Ritter des Goldenen Sporn und Oberhofmeister. Danach Obergespan des Komitats [[Zvolen|Zólyom]]. Auf dem Tauschwege erwirbt er die Herrschaft [[Eisenstadt|Kismarton (Eisenstadt)]].  
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Am 6. Oktober wurde er [[:Kategorie:Obergespan|Obergespan]] des Komitats Bereg, dann Königlicher Rat. Bei der Krönung Ferdinands trug er Ungarns Reichsbanner (mit Patrona Hungariae). Er wird zum Ritter des Goldenen Sporn und Oberhofmeister. Danach [[:Kategorie:Obergespan|Obergespan]] des Komitats [[Zvolen|Zólyom]]. Auf dem Tauschwege erwirbt er die Herrschaft [[Eisenstadt|Kismarton (Eisenstadt)]].  
  
 
Nach dem Bruch des Friedens von Nikolsburg kämpfte er gegen die Türken. In einer dieser Schlachten machte er reiche Beute: u.a. 800 Pferde und 5 Kamele. In pompösen Siegeszug rückt er mit der Beute, deren Wert auf 50.000 Gulden geschätzt wurde, in die Wiener Hofburg ein.
 
Nach dem Bruch des Friedens von Nikolsburg kämpfte er gegen die Türken. In einer dieser Schlachten machte er reiche Beute: u.a. 800 Pferde und 5 Kamele. In pompösen Siegeszug rückt er mit der Beute, deren Wert auf 50.000 Gulden geschätzt wurde, in die Wiener Hofburg ein.
  
Im Jahre 1626 wurde er Obergespan des Komitats [[Sopron|Sopron (Ödenburg)]] . Am 25. Oktober 1625 wählte ihn der Reichstag in [[Sopron]] trotz der zahlenmäßig stärker vertretenen Protestanten zum Palatin von Ungarn.  
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Im Jahre 1626 wurde er [[:Kategorie:Obergespan|Obergespan]] des Komitats [[Sopron|Sopron (Ödenburg)]] . Am 25. Oktober 1625 wählte ihn der Reichstag in [[Sopron]] trotz der zahlenmäßig stärker vertretenen Protestanten zum [[:Kategorie:Palatin|Palatin]] von Ungarn.  
  
 
Am 24. Juni 1626 erhielt er das Grafendiplom. In der Folge kämpfte er wieder gegen den Verbündeten der Türken, dem Siebenbürger Fürsten Gábor Bethlen. Später zog er auch gegen Rákóczy ins Feld. Der König von Spanien zeichnete ihn mit dem Orden vom Goldenen Vließ aus.  
 
Am 24. Juni 1626 erhielt er das Grafendiplom. In der Folge kämpfte er wieder gegen den Verbündeten der Türken, dem Siebenbürger Fürsten Gábor Bethlen. Später zog er auch gegen Rákóczy ins Feld. Der König von Spanien zeichnete ihn mit dem Orden vom Goldenen Vließ aus.  

Aktuelle Version vom 7. Februar 2009, 15:07 Uhr

Kurzbiographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Graf Miklós Esterházy de Galántha (1583 - 1645)

Graf Miklós Esterházy de Galántha ist Gründer der Forchtensteiner Linie und wurde am 8. April 1583 in Galantha geboren. Obwohl von evangelischen Eltern stammend, wurde er zunächst in Nagyszombat (Thyrnau), dann in Wien, von Jesuiten erzogen. Dort konvertierte er noch vor seinem 18. Lebensjahr. Als er obendrein noch selbst Jesuit werden wollte, ließ ihn sein erboster Vater sofort nach Galantha kommen.

Entschlossen, katholisch zu bleiben, wurde er vom Elternhaus verjagt. Er schloß sich Stefan Illiésházy, dem späteren Palatin an und emigrierte mit diesem 1603 nach Polen. An diese Zeit der Emigration soll er sich zeitlebens gerne erinnert haben und sie trug dazu bei, dass er ein gläubiger Katholik blieb aus tiefster Überzeugung, nicht aus Opportunismus.

Am 22. November 1612 heiratete er Ursula (Orsolya) Dersfy de Szerdahely, verwitwete Mágóczy, von der er verlangte, dass sie vor der Eheschließung konvertierte. Da sie ihm ein großes Vermögen - das ihres ersten Mannes - mit in die Ehe brachte, versuchte man von protestantischer Seite alles, um Miklós ins schlechte Licht zu stellen.

Sie brachte unter anderem die Herrschaften Munkacs und Landsee-Lackenbach ein. 1622 war er aufgrund der Bestimmungen des Nikolsburger Friedens gezwungen, die Herrschaft Munkacs an den Fürsten von Siebenbürgen, Gábor Bethlen, abzutreten. Als Entschädigung erhielt er die Herrschaften Forchtenstein und Eisenstadt.

Am 21. Juli 1624 heiratete er in zweiter Ehe Krisztina (Christine) Nyáry de Bedegh. Der Priester war dabei Kardinal Pázmány. Sie war die Witwe des Imre Thurzó, eines konfessionellen und politischen Gegners von Miklós.

Am 6. Oktober wurde er Obergespan des Komitats Bereg, dann Königlicher Rat. Bei der Krönung Ferdinands trug er Ungarns Reichsbanner (mit Patrona Hungariae). Er wird zum Ritter des Goldenen Sporn und Oberhofmeister. Danach Obergespan des Komitats Zólyom. Auf dem Tauschwege erwirbt er die Herrschaft Kismarton (Eisenstadt).

Nach dem Bruch des Friedens von Nikolsburg kämpfte er gegen die Türken. In einer dieser Schlachten machte er reiche Beute: u.a. 800 Pferde und 5 Kamele. In pompösen Siegeszug rückt er mit der Beute, deren Wert auf 50.000 Gulden geschätzt wurde, in die Wiener Hofburg ein.

Im Jahre 1626 wurde er Obergespan des Komitats Sopron (Ödenburg) . Am 25. Oktober 1625 wählte ihn der Reichstag in Sopron trotz der zahlenmäßig stärker vertretenen Protestanten zum Palatin von Ungarn.

Am 24. Juni 1626 erhielt er das Grafendiplom. In der Folge kämpfte er wieder gegen den Verbündeten der Türken, dem Siebenbürger Fürsten Gábor Bethlen. Später zog er auch gegen Rákóczy ins Feld. Der König von Spanien zeichnete ihn mit dem Orden vom Goldenen Vließ aus.

1645 erkrankte er schwer und starb am 11. September des gleichen Jahres. Er wurde in der von ihm gebauten Kirche in Nagyszombat (Thyrnau) begraben.

Die Kinder aus erster Ehe waren:

Die Kinder aus zweiter Ehe waren: