Graf Lajos Pál Antal Mária Magdolna Hubert Esterházy de Galántha (1919-2012): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Graf Lajos Pál Antal Mária Magdolna Hubert Esterházy de Galántha''' wurde am 22. Juli 1919 in [[Réde]] geboren.
 
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Lajos und sein Bruder mit Familie bekommen Asylrecht und Arbeit in der Schweiz, ziehen nach
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Wallisellen, Bahnhofstr. 36.

Version vom 25. Februar 2012, 19:19 Uhr

Kurzbiographie

Graf Lajos Pál Antal Mária Magdolna Hubert Esterházy de Galántha (1919-2012)

Graf Lajos Pál Antal Mária Magdolna Hubert Esterházy de Galántha wurde am 22. Juli 1919 in Réde geboren.

im Gymnasium. Er lernt Fremdsprachen und nach dem Abitur studiert er Maschinenbau und Welthandel, teilweise in Budapest und in Kassa. 1942 stirbt ganz unerwartet sein Vater. Die Familie beschliesst mit der Erbteilung bis zum Ende des Krieges zu warten. Lajos wird als Generalbevollmächtigter von der Familie zur Führung der Betriebe eingesetzt. Der Zweite Weltkrieg erreicht Ungarn, er wird eingezogen, er dient als technischer Offizier und als Verbindungsoffizier zwischen den ungarischen und deutschen Truppen. Ende März 1945 geht der Krieg für ihn an der österreichischen Grenze zu Ende. Er geht zu Fuss nach Hause nach Réde und findet seine Mutter und zwei Kleinkinder von zwei und dreieinhalb Jahren vor, für die er Verantwortung ungefragt aufgebürdet bekommt. Schloss und Park sind von den russischen Truppen besetzt. Réde ist das Basislager für die Truppen, die Österreich besetzen. Im Schloss residiert der kommandierende General. Er lässt Lajos kommen und befiehlt ihm, die Betriebe sofort wieder aufzunehmen, da die Truppen weder Wasser noch elektrischen Strom haben. Lajos sagt dem General das Aufmachen der Betriebe zu, unter der Bedingung, dass die Mitarbeiter und deren Familien nicht belästigt werden, da er sie als Arbeitskräfte braucht. Der General sagt zu und stellt die Ortschaften Réde und Lasalja unter seinen Schutz.

Die Aufbauarbeiten werden 1946 durch die neuen politischen Entwicklungen gestoppt. Bodenreform, Verstaatlichung der produzierenden Betriebe, Enteignung der Immobilien entziehen die Basis. Sommer 1946 brennt das Schloss ab. 1948 wird die Familie aus Réde ausgewiesen und zieht nach Budapest. Sein älterer Bruder wird eingesperrt inklusive Familie. Sein zweiter Bruder ist als Diplomat in Rom tätig. 1947 muss dieser seinen Dienst quittieren und bleibt als Emigrant in Italien. Lajos wird mit seiner Mutter und den zwei Kindern 1950 deportiert. Seine Mutter stirbt in der Deportation. Er arbeitet, da er ein Patent als „Dampfkessel-Prüfung“ besitzt, als Maschinist in den Pumpstationen an der Theis. 1954 wird er als einer der letzten aus der Deportation entlassen. Er bewirbt sich bei der Schiffswerft in Budapest. Der technische Direktor stellt ihn sofort ein, er bekommt den Dienstausweis ausgestellt auf den Namen „Isterkozi“ anstelle von Esterházy. Die ungarische Revolution gegen die Kommunisten und Russen bricht 1956 unerwartet aus und wird in kürzester Zeit niedergeschlagen. Die Familie, die zerstreut in Ungarn lebt, verlässt im November 1956 das Land. Lajos und sein Bruder mit Familie bekommen Asylrecht und Arbeit in der Schweiz, ziehen nach Wallisellen, Bahnhofstr. 36.