Graf János Esterhazy (1901-1957)

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Graf János Esterhazy

Graf Janos Esterhazy war mit einer Rede auf dem Wiener Minderheitenkongress im Juli 1932 hervorgetreten und übernahm noch im selben Jahr die Führung der Ungarischen Christlich-Sozialen Partei in der CSR. Esterhazy trat insbesondere für die Minderheitenrechte ein, die den Ungarn bei der Gründung des tschechoslowakischen Staates im Jahr 1918 versprochen, aber niemals eingeräumt wurden, und verlangte darüber hinaus das Recht auf Selbstbestimmung für alle Nationalitäten im Karpatenbogen.

Die Linie einer konstruktiven Vertretung der ungarischen Minderheiteninteressen bei gleichzeitigem Bemühen um ein friedliches und verständnisvolles Zusammenleben mit den Slowaken setzte Janos Esterhazy auch in der seit März 1939 "unabhängigen" Slowakei fort und entwickelte sich zu einem unbeugsamen Kämpfer für die Menschenrechte. Entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, setzte sich Esterhazy persönlich für verfolgte Juden ein. Besonders eindrucksvoll schildert Szent-Ivany die Ereignisse des 15. Mai 1942. Im Pressburger Parlament stimmte Esterhazy als einziger Abgeordneter gegen das Gesetz über die Deportation der slowakischen Juden und nannte es "eine Schande, dass eine Regierung, deren Präsident und Ministerpräsident sich als gute Katholiken bekennen, die jüdische Bevölkerung in die Konzentrationslager Hitlers deportieren lässt".

Trotz der klaren und eindeutig dokumentierten antifaschistischen Haltung Esterhazys liess ihn der tschechoslowakische Volkskommissar Gustav Husak im Mai 1945 als "Kriegsverbrecher" verhaften und dem sowjetischen Geheimdienst NKWD ausliefern. Nach Folterungen, Verurteilung und Zwangsarbeit in einem nordsibirischen Lager wurde Esterhazy, infolge übermässiger Schwerarbeit und Unterernährung bereits schwer krank, 1948 in die Tschechoslowakei zurückgebracht. Das in Abwesenheit wegen "Kriegsverbrechen" verhängte Todesurteil wurde in einem "Gnadenakt" von Ministerpräsident Klement Gottwald in jene lebenslange Haftstrafe umgewandelt, die Janos Esterhazy bis zu seinem Tod im Jahr 1957 in mehreren Gefängnissen der Tschechoslowakei erduldete.